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Wie nennt man Alpakas in Südamerika?

Die Hengste nennt man dort „machos“, die Stuten „hembras“ und die Jungtiere werden "crias" genannt.

Spucken Alpakas auch, so wie Lamas?

Ja, auch sie können ab und zu spucken, aber (insofern sie nicht fehlgeprägt sind) hauptsächlich nur, um die Rangordnung untereinander zu klären oder wenn sie sich arg bedroht oder belästigt fühlen.

So kann es z.B. schon einmal sein, dass sich ein Tier mit Spucken zu wehren versucht, wenn bellende Hunde mit Angriffsgelüsten vor dem Weidezaun hin und her laufen oder wenn sich Menschen nähern, von denen sie auch nichts Gutes erwarten und was mit Aufregung verbunden sein könnte (z.B. wenn der Tierarzt kommt oder wenn das jährliche Scheren angesagt ist).

Auch spucken die Stuten in der Regel einen Hengst ab, wenn sie schon tragend sind, der Hengst sie aber trotzdem noch bedrängt. Diese Tatsache macht man sich für die Erkennung einer Trächtigkeit zu Nutze.

Das Spucksekret ist jedoch kein Schleim aus dem Nasen-Rachenraum der Tiere, sondern nur halb verdautes Gras aus dem Vormagen, also außer der grünen Farbe und dem etwas unangenehmen Geruch überhaupt nichts Tragisches, selbst wenn man einmal in der Schusslinie stehen sollte.

Was ist eine Fehlprägung (das Bessercker-Syndrom)?

Das freundliche Wesen der Alpakas und ihr hübsches Aussehen verleidet dazu, dass man oft zu sehr mit Alpakafohlen schmust und versucht, sie zu sehr an den Menschen zu gewöhnen. Man sieht sie quasi als Kuscheltiere.

Doch falsch verstandene Tierliebe im Fohlenalter (d.h. in ihrer Prägephase innerhalb des ersten Lebensjahres) kann insbesondere bei Hengsten zu größeren Problemen im späteren Erwachsenenstadium führen. Gibt man sich zu sehr mit ihnen ab, integrieren diese Tiere den Menschen als Artgenossen in ihre Herde.

Später sehen diese Tiere (insbesondere Junghengste)   jenen Menschen dann als Konkurrenten innerhalb der Herde an, mit denen sie ihre Kräfte messen und die Rangordnung klären müssen, was durchaus zu Verletzungen führen kann. Um dies zu vermeiden, müssen insbesondere männliche Alpakafohlen lernen, eine gesunde Distanz gegenüber dem Menschen zu wahren und dürfen nicht an ihm knabbern, sich an ihm reiben, ihn anstupsen oder in anderer Art und Weise aufdringlich werden.

Neugierig herankommen macht jedes Alpaka gern einmal (da sie von Natur aus neugierig sind), aber bei dem Versuch, es anzufassen oder zu streicheln läuft jedes nicht fehlgeprägte Tier weg (da es Fluchttiere sind). Arbeit mit dem Tier (z.B. halfterführig machen) ist natürlich erlaubt, aber das Schmusen und ein zu enger Kontakt zum Menschen muss insbesondere bei jungen Hengsten unterbleiben, um diese Fehlprägung zu verhindern!

Wie transportiert man Alpakas?

Alpakas sind auch hier leicht zu händeln. Sie bleiben während des Transports ruhig und die meisten Tiere legen sich in der Regel nach dem Losfahren auch sofort hin. Deshalb können sie in einem dementsprechend geeigneten Fahrzeug auch problemlos transportiert werden (vom kleinen Transporter bis hin zu kleineren oder größeren Viehanhängern). Für gute Luftzirkulation sollte jedoch besonders in den heißen Sommermonaten während der Fahrt gesorgt werden.

Brauchen Alpakas eine spezielle Einzäunung?

Nein. Alpakas sind friedliche und ruhige Tiere und versuchen im Allgemeinen nicht, aus einer Umzäunung auszubrechen. 1,30 – 1,50 m hohe Zäune (Wildgatterzaun, Maschendrahtzaun, Knoten- oder Schafszäune) genügen in der Regel.

Sollten die Hengste, welche meist getrennt von den Stuten gehalten werden, auf einer Portionsweide in Sichtnähe zu den Stuten sein, ist eine stabil gewählte Einzäunung von Vorteil (Holzzaun oder ähnliches), weil für die Hengste doch nichts anregender und anziehender ist, als eine Stute.

Sollte ein Zuchthengst in einer Stutenherde gewollt untergebracht werden, dann ist darauf zu achten, dass dieser keinen weiteren Hengst (auch keinen Kastrat) in seiner Nähe dulden wird.

Eine reine „Männerherde“ auf einer ausreichend großen Wiesenparzelle (kastriert oder unkastriert) ist jedoch in der Regel kein Problem.

Kann man Alpakas auch essen?

In ihrer Ursprungsheimat (Südamerika) werden Sie umfassend genutzt, auch zur Ernährung.

Es ist ein sehr cholesterinarmes Fleisch. Zur Fleischgewinnung werden die Alpakas jedoch bei uns wegen der hohen Anschaffungskosten derzeit nicht genutzt.

Was machen Alpakas im Winter?

Alpakas leben in Ihrem Herkunftsgebiet, den südamerikanischen Anden, in Höhen von bis zu 5000 m bei extremen Temperaturgegensätzen. Dies hat sie robust und widerstandsfähig gemacht. Außerdem sind sie sehr anpassungsfähig, sodass die milden klimatischen Bedingungen und die niedrigere Meereshöhe hier in Deutschland für sie kein Problem darstellen.

Doch bei Neuschnee, bei hohem Schnee und extrem kalten Temperaturen halten auch unsere Tiere sich lieber im etwas wärmeren Stall bei Heu und Wasser auf.

Über Winter, wenn das Gras knapp wird, freuen sich unsere Alpakas auch ab und zu einmal über ein paar Möhren, Rüben oder Äpfel. Doch mit solchen Dingen sollte man es allerdings nicht übertreiben, da das Verdauungssystem der Alpakas nicht darauf eingestellt ist und „ein zuviel dieser Leckerlies“ eher Schaden anrichten kann (Überzuckerung).

Wie kommunizieren Alpakas untereinander?

Durch ihre Körpersprache und ihre unverwechselbaren Laute.
Das typische "Hmm", was man als zufriedenes Summen untereinander in der Herde bezeichnen könnte, ist der meistverwendete Laut.

Mit einem ängstlichen „Hmm, Hmm“ sucht die aufgeregte Mutter meist ihr Fohlen, wenn dies vor lauter Lebensfreude sich einmal etwas weiter von der Mutter entfernt hatte, als es ihr lieb war. Eine Art gurgeln hört man, wenn ein Alpaka ein anderes von ihrem heißgeliebten Futter verdrängen möchte (was durchaus auch ihr eigenes Jährlings-Fohlen sein kann).

Mit einem lauten hohen und kurzen Trillerton reagieren Alpakas hingegen nur bei extremer Aufregung und in Gefahrensituationen.

Werden Hengste geschlechtsreif, fangen sie in der Nähe der Stuten kurz vor und auch während des Deckaktes an zu brummeln.

Kann man als Sachunkundiger sofort mit der Alpakazucht beginnen?

Alpakas sind – genau wie andere landwirtschaftliche Nutztiere bzw. Klauentiere - meldepflichtig.

Wenn Sie also vorhaben sollten, sich eine gewisse Anzahl an Alpakas zu halten, sollten Sie dies dann zumindest ihrer zuständigen Veterinärbehörde mitteilen.

Als Nichtlandwirt ohne Tierzucht-Erfahrung benötigen Sie zumindest einen Sachkunde-Nachweis, um die wichtigsten Kenntnisse für eine artgerechte Haltung dieser Tiere zu beherrschen.

Bitte sprechen Sie hierzu mit ihrer zuständigen Veterinärbehörde, was man bei Ihnen als ausreichend erachtet. Meist reicht schon ein 1-Tages- Kurs aus, den sowohl einige Alpakazüchter anbieten als auch in letzter Zeit als Serviceleistung sogar bei einigen Alpaka-Zuchtschauen mit absolviert werden können.

Vom Bundesland Sachsen ist mir auch bekannt, dass in bestimmten Abständen 2-Tageskurse angeboten werden. Nach Absolvierung solch´ eines Kurses bekommt man dann diesen Sachkundenachweis auf Antrag von der Veterinärbehörde ausgestellt.

Welche Qualitätsstufen der Faserfeinheit gibt es beim Alpaka?

Die Feinheit der Alpakafaser wird in micron (tausendstel Millimeter) gemessen.

Grundsätzlich gilt:

Je feiner die Faser ist und je weicher, umso teurer ist sie (wobei die Feinheit mit steigendem Lebensalter bis zum ca. 8. Lebensjahr etwas abnimmt und dann relativ konstant bleibt). 

Es können Werte ab 14 micron und bei älteren oder weniger guten Tieren auch Werte über 36 micron (coarse) vorkommen. Über die 30 Micron-Grenze hinaus ist die Verarbeitung der Fasern zu Textilien jedoch nur noch bedingt möglich. Solche Fasern werden dann einer anderen Verwendung zugedacht (z.B. in Teppichen, Läufern, etc.).

  • Baby royal: unter 20,0 micron

  • Baby Alpaca: 20,1 – 23,0 micron

  • Superfine: 23,1 – 26,9 micron

  • Medium: 27,0 – 30,9 micron

  • Strong: 31,0 – 35,9 micron

  • Coarse: 36 micron und stärker

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